EFA Tagung am 12. Oktober 2021 in Aalen zum Jahresthema „Digitale Herausforderungen, Chancen und Perspektiven“

22. Okt. 2022Betreuungsstellen, Bewerber*innen, Jugendämter

Am 12. Oktober 2021 konnte nach langer pandemiebedingter Pause in Präsenz die Tagung aller Betreuungsstellen von h&p Baden-Württemberg Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH in Aalen stattfinden. Geschäftsführer Joshua Haug brachte zu Beginn seine Freude über einen persönlichen Austausch zum Ausdruck und verdeutlichte die Relevanz gemeinsamer Überlegungen und Entwicklungen. Gemeinsam wurden die Grundpositionen der h&p Baden-Württemberg gGmbH zum Jahresthema „Digitale Herausforderungen, Chancen und Perspektiven“ erörtert, anhand der Workshops einzelne Themenfelder vertieft sowie Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft erarbeitet. Neu vorstellen und begrüßen konnten sich in diesem Rahmen auch das neue Regionalleitungsteam Region Süd: Frau Amelie Dehner, Region West: Frau Bettina Ruf, Region Nord: Herr Florian Schulz, Region Mitte Frau Sanna Wilhelm sowie als künftige Fachberatung Herr Marc Bohn und die Leitung der Angebote in häuslicher Gemeinschaft, Herr Marcel Eitle.

 

Verdeutlicht wurde zu Beginn der Tagung die aktuellen und perspektivischen Thematiken und Herausforderungen des Trägers im Hinblick auf die Gesetzesnovellierung des SGB VIII:

  • Wie kann h&p Baden-Württemberg gGmbH einen noch besseren – den aufgrund der Änderung im rechtlichen Rahmen – angepassten – Kinder- und Jugendschutz gewährleisten?
  • Wie können die bei h&p Baden-Württemberg gGmbH untergebrachten jungen Menschen noch intensiver an den sie betreffenden Prozessen der Hilfe zur Erziehung partizipiert werden?
  • Wie kann seitens h&p Baden-Württemberg gGmbH die Gesamtzuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe für alle Kinder und Jugendliche im Sinne der Hilfe aus einer Hand für junge Menschen mit- und ohne Behinderung umgesetzt werden?

Online hinzugeschaltet war Herr Marc Reinelt, Referat Prävention, Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Intensiv wurde ein Überblick über digitale Gefährdungslagen und Anforderungen an den Umgang mit ihnen gegeben. Frei nach dem Motto „Denken statt Senden!“

In verschiedenen Workshops und der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Kinder und Jugendliche heute in einer Gesellschaft aufwachsen, in der Kommunikation zunehmend durch elektronische Medien geprägt ist. Der Zugang zu Medien und die Fähigkeit sich ihrer zu bedienen, entscheidet über die Teilhabe am gesellschaftlichen Wissen und die Möglichkeiten der Lebensgestaltung, nicht zuletzt auch über Berufschancen und politische Geschehnisse. Im Sinne eines intergenerationalen Auftrages wurde deutlich, dass es nicht nur um die erzieherische Aufgabe geht, Kinder und Jugendliche in ihrer (Selbst-)Bildung zu begleiten. Einen ebenso hohen Stellenwert haben auch die fachliche Weiterentwicklung und die eigene Bildung der betreuenden Fachkräfte. Medienkompetenz als intergenerationelle Aufgabe bedeutet, die Medienkompetenz der Kinder und die der Erwachsenen zusammenzubringen. Es geht im konzeptionellen Ansatz darum, sich dieser jeweiligen Stärken und Schwächen bewusst zu werden, damit sie sich gegenseitig ergänzen können. Dies bedeutet, dass sich die Erwachsenen von den Stärken der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit den neuen Medien leiten lassen sollten, ohne die Scheu zu haben, die eigenen Schwächen zuzugeben. Denn die Stärken der Erwachsenen liegen in anderen Bereichen: des Sozialen, des Allgemeinwissens, des Kritischen. Nur im Zusammenspiel mit der jeweils jüngeren Generation kann es gelingen, die neuen Medien auch gemäß dem erzieherischen Auftrag für die jungen Menschen förderlich nutzbar wirken zu lassen.

Der Leitgedanke, der dem leitenden medienpädagogischen Konzept der h&p Baden-Württemberg gGmbH zugrunde liegt, ist das Wissen um die Stärken der jungen Menschen, die diese im Wissen und im Umgang mit den modernen Medien haben. Daher gilt es seitens der Erwachsenen – und hier im Besonderen der verantwortlichen Pädagog*innen, diese Stärken der jungen Menschen zu achten und wert zu schätzen. Es ist notwendig, eine lebendige Auseinandersetzung im Alltag zu schaffen, die ein gemeinsames, offenes Lernen miteinander ermöglicht.

Für die h&p Baden- Württemberg Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH gilt: der Zugang zu Medien und die Fähigkeit sich ihrer zu bedienen, entscheidet über die Teilhabe am gesellschaftlichen Wissen und über die Möglichkeiten der Lebensgestaltung, nicht zuletzt auch über Berufschancen. Diese Chance muss für jeden zu betreuenden Menschen auf vielfältige Weise genutzt und gewährleistet werden.

h&p Baden-Württemberg gGmbH freut sich auf die anstehende EFA Tagung im Frühjahr 2022!

h&p Baden-Württemberg Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH